Mit einem großen Showprogramm feierte der TSV Ipsheim sein 100 jähriges Vereinsjubiläum. Die mit großem Enthusiasmus vorgeführten Darbietungen der vielen, im TSV ansässigen Gruppen, wurden von den Gästen mit viel Beifall belohnt. Da ein solcher Festabend den idealen Rahmen für Ehrungen darstellt, nutzte der Verein um verschieden Auszeichnungen zu verleihen.

Laut Statistik ist die Verweildauer der Vereinsmitglieder in Deutschland auf zehn Jahre gesunken. In Ipsheim ist dieser Trend noch nicht zu verzeichnen. Hoch erfreut zeigte sich Vorsitzender Jochen Prinzkosky, als er neun Vereinsmitglieder für über 60-jährige Vereinsmitgliedschaft ehren durfte. Albert Adler, Frieda Fritzenwallner, Rudi Hartlehnert (noch aktiver Tischtennisspieler), Ehrenmitglied Ernst Hennefelder (aktiver Tischtennisspieler), Friedrich Stark (aktiver Tischtennisspieler), Elsbeth Schmotzer (erkrankt),  Ehrenmitglied Elfriede Übler (aktiv in der Damengymnastik), Helmut Übler (erkrankt) und Hermine Wittig (aktiv in der Damengymnastik) traten zwischen 1948 und 1950 dem TSV Ipsheim bei und sind seit nunmehr mehr als sechs Jahrzehnte Mitglied. Sie erhielten aus den Händen von BLSV-Kreisvorsitzender Hildegard Schlez die Ehrenurkunde des Bayerischen Landessportverbandes.

Einen breiten Rahmen nahm die Würdigung verdienter Vorstandsmitglieder ein, die sich zwischen 10 und mehr als 40 Jahren im TSV Ipsheim engagieren. Zweiter Vorsitzender Michael Arzberger ist im Verein für alles verantwortlich, das in irgendeiner Form mit Technik, Licht oder Ton zu tun hat. Stunden verbringt er mit dem Feinjustieren der Licht- und Tonlagen für die alljährliche Narrensitzung.  Heidi Merkel erhielt Silber mit Gold für 20 Jahre Vorstandschaft. Seit vielen Jahren ist sie Übungsleiterin und betreute zusätzlich über einen langen Zeitraum die Gardemädchen. Als eine der Initiatorinnen der Narrensitzung koordiniert sie deren reibungslosen Ablauf. Die Bilderausstellung und die Vorbereitung der Gala gehörten weiter zu ihrem Aufgabengebiet im Jubiläumsjahr. Das Abzeichen in Gold erhielt Bernd Dentel. Der Verein konnte schon oft auf den Rat und die Hilfe des erfahrenen Handwerkers bauen, wenn Baumaßnahmen anstanden.

Ein Vierteljahrhundert ist Ernst Ripka im TSV an „vorderster Front“ aktiv. Seit 29 Jahren ist er als Sportwart für den gesamten Sportbetrieb verantwortlich. Zunächst ab 1986 als Übungsleiter für die Kinder  zuständig, übernahm er 1992 die Fitnessgymnastik für Männer. „Der Weinberglauf ist auf seine Initiative zurückzuführen“ so Prinzkosky in seiner Laudatio. Sportwochenende und Kreismeisterschaften sind weitere Veranstaltungen, die es im Vereinsjahr zu organisieren gilt. Die Pressearbeit im Verein ist ein weiteres Hobby des 53jährigen. In nahezu allen Ausschüssen bringt er sich ein.

30 Jahre Mitarbeit – darauf können Silvia Ripka, Renate Schmutzer,   Stefan Appel und Herbert Bitzinger zurückschauen. Silvia Ripka fungiert seit 33 Jahren als Übungsleiterin. Sie ist für die Fachbereiche Leichtathletik, Nordic-Walking, Pilates und Präventivsport ausgebildet. Zudem sind die Finanzen des TSV Ipsheim bei ihr seit 29 Jahren in besten Händen. Viele der diesjährigen Jubiläumsveranstaltungen wurden von ihr organisiert.  Renate Schmutzer, früher als Übungsleiterin tätig, sorgt bei den Sitzungen seit vielen Jahren für das leibliche Wohl und war in die Gestaltung der Bilderausstellung eingebunden. Als früheres Gardemädchen und später als Prinzessin sorgte sie für gute Laune im Fasching. Herbert Bitzinger, als Beisitzer in der Vorstandschaft, ist ein verlässlicher Helfer beim Ausschank während der Veranstaltungen. Der bis zum letzten Jahr noch aktiver Schautänzer war auch als Faschingsprinz für den TSV unterwegs. Stefan Appel trug fast 20 Jahre die Vereinsfahne bei allen freudigen und traurigen Anlässen. Er ist nun als Beisitzer im Vereinsausschuss tätig. Seine Lieblingsbeschäftigung war es, früher für den richtigen Ton zu sorgen.

Die Ehrennadel des BLSV mit Gold und Brillanten erhielten zwei Urgesteine des TSV Ipsheim. Eduard Keller war zehn Jahre Gerätewart und  hatte danach 28 Jahre  das Amt des zweiten Vorsitzenden inne. Bei allen Baumaßnahmen, vom Sportgelände, der Flutlichtanlage, Gerätehäuser, Zaun, Pflaster und vieles mehr, stand er seinen Mann und führte immer die geleistete Stundenanzahl an. Die Dekoration im Fasching war ein geliebtes Steckenpferd, wenn er die Girlanden vorbereitete.

Ehrenvorsitzender Horst Prinskosky war vor seiner mehr als 26 jährigen Tätigkeit als erster Vorsitzender bereits mit Anfang 20 Kassier. 20 Jahre Übungsleiter sind weitere Meilensteine in seinem Vereinsleben. In seiner Amtszeit wuchs die Mitgliederzahl von 200 Personen auf mehr als 600 Mitglieder. „Er formte und führte den Verein zu dem, was er heute ist“ so sein Sohn und erster Vorsitzender Jochen Prinzkosky in seiner Ansprache. Alle größeren Baumaßnahmen wurden unter seiner Ägide durchgeführt. Die Mitgliederverwaltung und die Pflege der Vereinsrekorde und Ergebnisse nehmen auch heute noch einen großen Raum in seiner Vereinsarbeit ein. An der Erstellung der Festschrift hatte er maßgeblichen Anteil. Sammelte und sichtete er doch in monatelanger Vorarbeit Protokollbücher, Zeitungsausschnitte und anderes mehr. Als früherer  Faschingspräsident übernahm er auch Verantwortung in der fünften Jahreszeit.

Auch zwei Aktive wurde an diesem Abend eine große Ehrung zuteil. Angelika Mader und Harald Köhler wurden zu den Sportlern des Jahrhunderts gewählt. Laudator Jochen Prinzkosky merkte an, dass es unmöglich sei, alle  Rekorde aufzuzählen, die die Beiden in ihrer Laufbahn erreichten. Angelika Mader stellte 31 Vereinsrekorde auf und sicherte sich 32 Vereinsmeistertitel. Sage und schreib 90 Kreismeistertitel kann sie ihr eigen nennen. Zwei mittelfränkische Titel und 18 Nordbayerische Siege schlagen weiter zu Buche. Sicherlich der größte Erfolg war für Sie der Sieg mit der 4 x 100 m Staffel in Potsdam bei den Europameisterschaften der Senioren. Die Weltmeisterschaft verließ sie als dritte, sechste und siebte in ihren Disziplinen. Den Abwerbeversuchen anderer Vereine konnte sie wiederstehen. Dass sie immer als Übungsleiterin zur Verfügung steht, zeichnet sie weiter aus.

Harald Köhler kann 43 Vereinsrekorde sein eigen nennen. Mfr. Meister, 12 Nordbayerische Siege, 15 Bayer. Meistertitel. Deutscher Meister der Senioren über 60 m in der Halle, drei Vizemeister auf Bundesebene und vier dritte Plätze runden diese Serie ab. In Europa zweimal Vizemeister mit der deutschen 4 x 200 m Staffel, die Silberne in Helsinki beim Weitsprung und zwei dritte Ränge mit der Staffel sind weitere Meilensteine in seiner Karriere. Ein Highlight jeder Sportlerkarriere ist die Teilnahme an Weltmeisterschaften. Die Krönung schaffte er in Kanada. Platz neun über 200 m und Rang fünf auf der 60 m Distanz.  Dann krönte er alles, was er bisher erreicht hat: Vizeweltmeister mit der 4 x 200 m Staffel und für ihn persönlich noch wichtiger, sein Einzelleistung im Weitsprung. Auch hier stand er auf dem zweiten Siegertreppchen.